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Eine
Annäherung
Michael Schmidt erzählt Geschichten, deren
Anfang und Ende sich nicht immer an fixen Punkten
auf dem vorgegebenen Format festmachen lassen.
Denn sie machen Aussagen über Zustände,
Gefühle, Stimmungen, Eindrücke, die sich in
spontan gesetzten Strichen, Linien und
Linienbündeln verdichten.
Schmidt geht den eigenen Quellen der Inspiration
nach und findet darin allgemein Menschliches,
Dahinterliegendes, bisweilen Obskures. Er wendet
sich in einem Moment bewusst von gängigen
Kunstklischees ab, um sich gleich darauf in einer
malerischen Tradition wiederzufinden.
Künstlerische Details und Ideen integriert und
verarbeitet Schmidt neu. Ganz gleich, ob es sich
um klassische Landschaftsmalerei handelt oder um
optische Mischung, ob er Georgia OKeeffe
studiert oder sich von M.C. Escher inspirieren
lässt. Man findet das freie Formenspiel ebenso
wie die grafische Direktheit der Optical Art und
des Informel.
Bei aller Vielfalt scheint dennoch immer etwas
ganz Spezifisches an all diesen
Gestaltungsweisen, Strukturen und der speziellen
Bildbeschaffenheit zu interessieren: das
Grafische als wesentliches Element seiner Kunst.
Und mehr noch: das Gestische, Direkte,
Assoziativ-Gedankliche. Vielfach findet sich auch
Dunkelheit wieder, Abgründiges und
Geheimnisvolles man fühlt sich beizeiten
an Goya erinnert oder an Giger, aber ohne dessen
technische Manieriertheit. Dann wieder Spiel,
Ironie und bizarre Formen.
Organische Strukturen wechseln sich ab, zeichnen
einen Raum zwischen Ordnung und Chaos. Dies setzt
der Künstler immer wieder aufs Neue in ein
Spannungsfeld und folgt seiner schöpferischen
Intuition, so als würde nur im Tun die ideale
Nähe und Distanz entstehen. Er nutzt das
weitgesteckte Feld der Möglichkeiten. Und er tut
es sozusagen exemplarisch, ohne an einer Idee
oder einer Technik zu lange hängen zu bleiben.
Schmidts Bilder versuchen keine reinen Abbilder
der Wirklichkeit zu sein, vielmehr sind es
poetisch verzerrte, subjektive Momentaufnahmen
gefühlter Realität.
Den Moment zu malen heißt im Augenblick sein,
heißt im ursprünglichen Sinne, etwas Neues zu
schaffen. So entstehen aus dem ersten Strich
Formen, die sich aus sich selbst heraus
entwickeln. Es ist der Rhythmus der Bilder, der
fasziniert.
Klumpp / Parrotta |
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Kunstverein Ludwigsburg e.V.
Künstler der Filder e.V.
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